Cetirizin einnahme

1. Was ist Cetirizin-ratiopharm® und wofür wird es angewendet? 2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Cetirizin-ratiopharm® beachten? 3. Wie ist Cetirizin-ratiopharm® .

Cetirizin

So wirkt Cetirizin

Cetirizin blockiert als sogenanntes H1-Antihistaminikum die Andockstellen (H1-Rezeptoren) vom körpereigenen Botenstoff Histamin - einer Substanz, die überall im Körper vorkommt und in normal Konzentrationen an wichtigen Vorgängen wie der Immunantwort, der Produktion von Magensäure und der Regulation des Schlafs teilnehmend ist. Darüber hinaus spielt Histamin aber auch eine wichtige Rolle bei allergischen Reaktionen.

Eine allergische Reaktion stiftet eine Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems dar. Auf den Kontakt mit einem eigentlich ungefährlichen Allergieauslöser (Allergen wie zum Beispiel Pollen, Hausstaub oder Tierhaaren) reagiert der Leib mit einer überschießenden Freisetzung von Histamin, um das vermeintlich gefährliche Allergen zu bekämpfen.

Bindet Histamin in die Folge an seinen Rezeptor, kommt es zu den typischen Symptomen einer Allergie wie beispielsweise einer verstärkten Durchblutung des Gewebes (Rötungen und Schwellungen), Juckreiz, tränen Augen bis hin zum Verkrampfen der Atemwegsmuskulatur (Bronchospasmus).

Cetirizin unterbindet durch die Blockade des Histamin-Rezeptors die Wirkungen von Histamin und lindert somit die Symptome einer allergischen Reaktion.

Aufnahme, Abbau und Ausscheidung

Cetirizin wird rasch und nahezu vollständig im Dünndarm aufgenommen, wodurch die Wirkung relativ schnell eintritt, und zwar etwa zehn Minuten bis eine halbe Stunde nach der Einnahme. Siehe hält ungefähr 24 Stunden an.

Die Ausscheidung des Wirkstoffes erfolgt vor allem über die Nieren. Aus diesem Grund muss bei Menschen mit einer Nierenschwäche (Niereninsuffizienz) die Dosierung verringert werden.

Wann wird Cetirizin eingesetzt?

Die Anwendungsbereiche (Indikationen) des Antihistaminikums sind:

  • Linderung von Symptomen der chronischen Nesselsucht (Urtikaria)
  • Linderung von Symptomen der Augen (allergische Bindehautentzündung) und Nase (Heuschnupfen)

So wird Cetirizin angewendet

Am häufigsten wird Cetirizin in Form von Tabletten eingenommen. Es sind aber auch Cetirizin-Tropfen und Cetirizin-Saft erhältlich. Die Cetirizin-Dosierung beträgt in der Regel zehn Milligramm täglich, bei Kindern und Menschen mit Nierenschwäche weniger.

Die Einnahme erzielt nach Anweisung des Arztes in der Regel einmal täglich. Nahrung verlangsamt die Aufnahmegeschwindigkeit (und damit den Wirkungseintritt), nicht aber die aufgenommene Menge an Wirkstoff.

Was ist bei der Einnahme von Cetirizin zu beachten?

Gegenanzeigen

Cetirizin darf nicht angwendet werden bei:

  • Überempfindlichkeit gegenüber dem Arzneistoff oder einem der anderen Bestandteile des Medikaments
  • schwerer Nierenfunktionsstörung
  • Kindern unter zwei Jahren

Wechselwirkungen

Bislang sind keine Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln bekannt.

Cetirizin unterdrückt die Reaktion der Haut an Allergietests. Deshalb sollte das Medikament drei Tage vor einem solchen Test abgesetzt werden, um das Ergebnis nicht zu verfälschen.

Experten empfehlen, während der Behandlung mittels Antihistaminika wie Cetirizin Alkohol zu meiden.

Verkehrstüchtigkeit und Bedienen von Maschinen

Cetirizin wirkt im Gegensatz zu vielen anderen Antihistaminika nur wenig sedierend (ruhigstellend). Dennoch ist beim Lenken von Kraftfahrzeugen und Bedienen von Maschinen Achtung geboten. Patienten sollten die individuelle Reaktion ihres Körpers auf den Wirkstoff beachten (Müdigkeit, Schwindel etc.).

Altersbeschränkung

Die Nutzung bei Kindern unter zwei Jahren wird nicht empfohlen.

Schwangerschaft und Stillzeit

Verfügbare Daten deuten auf kein erhöhtes Risiko für die Mutter oder das Ungeborene hin, wenn während der Schwangerschaft Cetirizin angewendet wird. Wenn notwendig, kann das Allergiemittel dahe rin allen Phasen die Schwangerschaft eingenommen werden. Falls ein sedierender Effekt gewünscht ist, kann auch auf den Wirkstoff Clemastin ausgewichen werden.

Nach Rücksprache mit dem Arzt kann Cetirizin in der Stillzeit angewendet werden. Es liegen allerdings keine Daten zum Übertritt des Wirkstoffes in die Muttermilch beim Menschen vor. Grundsätzlich könnte eine längerfristige Nutzung von Antihistaminika beim gestillten Kind Unruhe, Ruhigstellung und andere Symptome verursachen. Im konkreten Fall von Cetirizin ist dies aber eher unwahrscheinlich. Der Wirkstoff kann daher Experten zufolge in der Stillzeit eingenommen werden, ohne dass eine Stillunterbrechung nötig ist.

So erhalten Siehe Medikamente mit Cetirizin

Medikamente mit Cetirizin sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz freiverkäuflich in der Apteke erhältlich.

Seit wann ist Cetirizin bekannt?

Cetirizin ist noch nicht sehr lange bekannt. Nach der Einnahme eines Antihistaminikums der ersten Generation hatte man Cetirizin als Umwandlungsprodukt im Körper der Betroffenen gefunden. Klinische Studien besetzten der neuen Substanz daraufhin eine vergleichbare Wirkung bei geringeren Nebenwirkungen.

Der Wirkstoff ist also besser verträglich als ältere Präparate und hat deren Einsatz als Arznei bei allergischen Reaktionen weitgehend verdrängt.

Medikamente mit Cetirizin

Zu den häufig gesuchten Medikamenten, die unter anderem den Arzneistoff Cetirizin enthalten, gehört:

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