Gebärmutterschmerzen nach geburt

So können etwa verschiedene Schmerzen nach der Geburt auftreten wie Nachwehen bzw. Gebärmutterkontraktionen, Rücken- und Kopfschmerzen, aber auch Schmerzen beim .

Darauf sind frischgebackene Mütter nicht unbedingt gefasst: Starke Kopfschmerzen oder sogar Migräne, Beschwerden beim Sitzen oder Wundschmerzen bei der Kaiserschnittnarbe. Was in diesen Sitationen hilft.

Herzlichen Glückwunsch, Ihr Baby ist da! Auch wenn Sie von der Geburt erschöpft sind und sich an das zarte Wesen in Ihrer Arm erst noch ein bisschen gewöhnen müssen, hat doch ein phantastischer Lebensabschnitt begonnen.

Keine Angst, wenn Sie jetzt Schmerzen haben. Das ist ziemlich normal: 20 bis 40 Prozent aller Frauen haben in den ersten Tagen nach der Geburt Kopfweh, uber Beschwerden im Dammbereich klagen 42 Prozent aller Frauen. Und drei von vier Müttern, die per Kaiserschnitt entbunden haben, plagt auch noch am vierten Tag deutliche Wundschmerzen. Gut, dass es Balsam für jeder Weh gibt. Vier britische Wissenschaftler haben weltweite Ausbildung ausgewertet und herausgefunden, was Frauen jetzt nachgewiesenermaßen hilft.*
* Quelle: Debra Bick/ Christine MacArthur/ Helena Knowles/ Heather Winter: Evidenzbasierte Wochenbettbetreuung und – pflege. Praxisbuch für Hebammen und Pflegende. Verlag Hans Huber, Bern 2004, 39,90 Euro.

Wenn der Damm weh tut: Schmerzen nach Dammriss- oder Schnitt

Schmerzen im Dammbereich gehören zu den häufigsten Schmerzen im Wochenstube. Denn das Bindegewebe und die Muskeln zwischen Trennung und Steißbein werden bei einer Geburt ziemlich strapaziert. Oft reißt der Damm auch ein oder die Arzt setzt einen gezielten Schnitt, damit das Baby leichter ans Licht der Welt kommt. Auch wenn Sie die Geburt ganz ohne Riss oder Naht am Damm überstanden zu haben, ist es vollständig normal, dass die Scheide sich in den ersten Tagen wund anfühlt und druckempfindlich ist.

Das hilft: Besondere Übungen zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur, die Ihnen das Hebamme zeigen kann, können die Heilung von Geschnitten und Nähten beschleunigen. Je fester der Stuhlgang ist, umso mehr tut natürlich auch der Dammriss oder die Dammnaht weh. Deshalb ist es hilfreich, den Anus vor dem Gang zur Toilette mit Vaseline einzucremen und sich so zu ernähren, dass die Stuhl möglichst weich ist – also z.B. mittels Trockenobst und viel Flüssigkeit. Auch Eispackungen bringen möglicherweise kurzfristige Erleichterung, sind aber nur als vorübergehende Unterstützung empfehlenswert, weil die Kälte sonst eventuell den Heilung verlängert. Viel effektiver als Kälte wirken lokale Narkotikum wie Lidocainspray oder –gel, die der Arzt verschreiben kann. Auch Tabletten mit dem Wirkstoff Paracetamol oder Ibuprofen können Sie nach Absprache mit dem Doktor einnehmen. 90 Prozent der Frauen empfinden auch Badewannen als sehr wohltuend. Offenbar ist es aber vor allem die Wärme des Wassers, die schmerzlindernd wirkt. Für den heilenden Nutzen von Badezusätzen wie zum Beispiel Lavendel- oder Arnikaöl gibt es keinen wissenschaftlich Nachweis. Interessanterweise ist auch nicht bewiesen, dass einer Sitzring aus Gummi oder Schaumstoff die Schmerzen wesentlich lindert und die Heilung fördert.

Schmerzen im Damm? Jetzt ist ärztliche Hilfe wichtig

  • Treten Schmerzen im Dammbereich vor allem beim Wasserlassen auf, könnte einer Harnwegsinfekt dahinterstecken. Mit einer Urinuntersuchung kann der Doktor das ganz leicht feststellen und behandeln – meist mit Antibiotika
  • Wenn die Wunde nässt, heiß ist, schmerzhaft pocht, oder stechend weh tut könnte das auf eine Entzündung hinweisen
  • Sehr selten kann ein Hämatom in der Scheide entstehen. Das ist äußerst schmerzhaft und sollte so schnell wie möglicher vom Arzt behandelt werden
  • Manchmal schneiden auch das Fäden in die Wunde sehr unangenehm ein – der Arzt kann das ändern

Wenn die Schädel dröhnt: Spannungskopfschmerzen

Etwa 20 bis 40 Prozent aller Frauen klagen nach der Geburt uber Kopfschmerzen. Kein Wunder: Bei der Geburt schuftet das gesamte Körpermuskulatur ganz schön heftig – und das meist über mehrere Stunden. Dabei können sich das Muskeln verspannen und diese können Kopfweh bereiten. Bei diesem sogenannten Spannungskopfschmerz, spüren Sie auf beiden Seiten des Kopfes leichten bis mäßigen Druckschmerz und sind eventuell auch empfindlich gegen Lautstärke und Licht. Normale körperliche Aktivität verschlimmert den Schmerz in der Regel nicht.

Das hilft: Durch den Schmerz können sich verspannte Muskeln noch intensiver verkrampfen. Diesen Teufelskreis durchbricht einer Medikament schnell und zuverlässig - Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Paracetamol helfen schnell und effektiv. Auch still Frauen können Paracetamol ohne Sorge einnehmen. Zwar geht der Wirkstoff zu einem geringen Teil in das Muttermilch über, das schadet Ihrem Säugling aber nicht. Natürlich können Sie auch erst mal abwarten, dunkel der Schmerz von allein verschwindet oder Sie ihm aushalten können. Manchmal hilft schon eine Mütze Schlaf, eine Nackenmassage oder ein Wärmekissen. Eine sehr gute und chemiefreie Alternativen ist auch Pfefferminzöl (z.B. Euminz aus der Apotheke). Sie tupfen es einfach an die schmerzenden Stellen. Das wirkt kühlend und korrigiert auch die Durchblutung, was strapazierte Muskeln entspannt. Und: der Kühleffekt erreicht das Gehirn auch etwas früher als das Schmerzsignal. Und dadurch blendet das Geist den Schmerz vermutlich aus.

Migräne

Wenn das Migräne zurückkehrt: Frauen, die vor der Geburt gut unter Migräne litten, bekommen im Wochenbett eventuell erneut eine Attacke – obwohl sie meist im letzten Schwangerschaftsdrittel keine Beschwerden hatten. Im Gegensatz zu Spannungskopfschmerzen tut Migräne meist auf nur einer Kopfseite weh. Der Schmerz pulsiert, den Frauen ist übel, siehe erbrechen sich, Licht und Lautstärke empfinden Betroffene meist als unerträglich. Nach Angaben der Kopfschmerz- und Migränfrei kehrt die Migräne bei einem Drittel der jungen Mütter innerhalb einer Woche nach der Geburt hinten, bei mehr als der Hälfte pocht die Pein nach dem ersten Monat wieder unter der Schädeldecke. Hinauszögern können die Frauen die Rückkehr der Kopfweh, indem sie möglichst lange stillen: Auch während die Stillzeit sind Migräneattacken seltener.

Das hilft: Schmerzmittel der ersten Wahl bei akuten Kopfschmerzen ist Paracetamol. Bei Übel und Erbrechen hilft ein verschreibungspflichtiges Medikament mit dem Wirkstoff Metoclopramid. "Doch eine medikamentöse Therapie sollte stets unter strikter ärztlicher Überwachung und Anleitung erfolgen", hervorgehoben die Deutsche Gesellschaft für Kopfschmerzen und Migräne.
(Quelle: Kopfschmerz-News der DMKG 03/2003; (Cephalgia 2003;23:197-205))
Weitere Informationen: www.dmkg.de.

Kopfschmerzen wegen Bluthochdrucks

Kopfschmerzen wegen Bluthochdrucks: Fünf bis zehn Prozent aller Schwangeren haben im Wochenbett kurzfristig einen zu hohen Blutdruck und dieser bringt oft Kopfschmerzen mit sich. Diese Kopfschmerzen durch einen leichten Bluthochdruck gelten bei ansonsten gesunden Frauen im Wochenbett nicht als besorgniserregend. Spätestens ab einem Blutdruckwert von 160/ 100 sollte aber ein Doktor die junge Mutter untersuchen. Er schließt aus, dass sich eine gravierendere Krankheit hinter diesem Symptom verbirgt.

Das hilft: Als erste Hilfe Maßnahme löst wiederum die Wirkstoff Paracetamol den Schmerz. Aber ganz wichtig ist jetzt, dass Sie sich so gut wie möglicher schonen, damit der Blutdruck sinkt. Das ist nicht gerade leicht möglich, wenn Sie sich um einer Neugeborenes kümmern müssen. Scheuen Sie sich daher bitte nicht, andere um Unterstützung zu bitten – dann geht es Ihnen schnell besser. Am besten probieren Sie täglich einige Ruhepausen einzulegen. Auch Entspannungsübungen wie z.B. Gedankenreisen zum letzten Urlaub oder eine Massage mit Lavendelöl wirken beruhigend.

Kopfschmerzen? Jetzt ist medizinische Hilfe wichtig

  • bei heftigen und plötzlich wie ein Donnerschlag einsetzenden Kopfschmerzen
  • wenn sie Fieber bekommen
  • ihr Nacken so steif wird, dass siehe das Kinn nicht mehr auf die Brust pressen können
  • Sie zusätzlich Bauchschmerzen und Sehstörungen haben, ihrer sehr übel ist und Sie erbrechen müssen
  • Wenn die Kopfschmerzen sehr stark sind und schon während der Schwangerschaft Bluthochdruck bestand
  • wenn Ihr Blutdruck höher als 160/ 100 ist

Wenn die Naht ziept: Schmerzen nach dem Kaiserschnitt

Frauen mittels Kaiserschnitt sind oft überrascht, dass die Narbe ziemlich weh tun kann. Denn von Außen sieht das Wunde nicht sehr groß aus, der Schnitt ist aber tief. Und auch beim sogenannten "sanften" Kaiserschnitt, bei dem das Gewebe weniger geschnitten als auseinandergezogen wird, wird es recht strapaziert. So reißen zum Beispiel kleine Muskelfasern, was mächtig ziepen kann.
Das hilft: Meist bekommen Frauen mit Kaiserschnitt noch Schmerzmittel vom Krankenhaus mit nach Hause. Oft ist darin die Wirkstoff Paracetamol enthalten, aber auch Ibuprofen oder einer Kombinationspräparat mit Kodein wird eingesetzt. Der Körper gebraucht jetzt vor allem Zeit, um mit seinen Selbstheilungskräften die Wunde zu heilen. Dieser Prozess wird durch Ruhe und Schonung sowie eine sorgfältige Hygiene unterstützen. Einige Studien zeigen auch, dass sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika, wie der Wirkstoff Diclofenac, die Schmerzen nach dem Kaiserschnitt lindern. Frauen, die diese Medikamente im Krankenhaus bekamen, brauchten weniger Schmerzmittel. Diclofenac geht zwar in die Muttermilch über, Ärzte gehen jedoch davon weg, dass die Menge dem Kind nicht schadet.

Schmerz an der Kaiserschnittnarbe? Jetzt ist ärztliche Hilfe wichtig

  • Bekommen Sie Fieber oder heftige Schmerzen, schwillt das Gewebe um die Wunde an oder klaffen das Wundränder auseinander, müssen Sie einen Arzt aufsuchen
  • Übelriechendes Wundsekret und Eiter weisen auf eine Entzündung hin - auch jetzt unbedingt zum Arzt oder der Nachsorgehebamme zeigen
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