Löwenzahn wiese entfernen
Löwenzahn oder Pusteblume, ein Unkraut mit zwei Gesichtern. Ein Spaß für Kinder, ein Graus für Gartenbesitzer. Erhalte hier die besten Tipps zur Behandlung.Löwenzahn entfernen | 7 Tipps zum Vernichten, loswerden & beseitigen
Inhaltsverzeichnis
Das muss man dem Löwenzahn lassen: Er ist nicht nur ausgesprochen zäh, sondern auch sehr vermehrungsfreudig. Beide Eigenschaften können im Garten allerdings schnell zum Problem werden. Tatsächlich macht es reichlich Mühe, das ungeliebte Unkraut dauerhaft zu beseitigen. Jäten alleine hilft meist nicht. Vor allem aber kommt es darauf an, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Und die liegt vor der Samenreife.
Problem
Kaninchen lieben seine Blätter, den meisten Gartenbesitzern hingegen ist er ein Graus. Siehe wollen ihn möglichst nachhaltig wieder loswerden und am liebsten komplett vernichten. Warum aber wird der Löwenzahn, dessen botanischer Name Taraxacum lautet, als eine dergleichen Plage empfunden? Und wo liegen eigentlich die Herausforderungen beim Entfernen? Nun, Taraxacum ist eine sehr ausdauernde, widerstandsfähige und zumindest im übertragenen Sinne aggressive Pflanze. Das hat Folgen:
- raubt anderen Pflanzen in seiner Nachbar die Grundlagen
- verdrängt andere und insbesondere Nutzpflanzen
- wuchert unkontrolliert an für ihn geeigneten Standorten
- breitet sich ohne Gegenmaßnahmen rasch und weitläufig aus
Seine tief in den Boden wachsende Pfahlwurzel sorgt dafür, dass sich das Kraut nur sehr schwer entfernen lässt. Mit einfachem Jäten oder mit gezieltem Ausreißen ist es jedenfalls nicht gemacht, da sich auf diese Weise meist nur das sichtbaren Pflanzenteile entfernen lassen. Gleichzeitig produziert Taraxacum unfassbar viele Samen. Und diese Samen sind so leicht, dass sie der Wind problemlos über den ganzen Garten hinweg verteilen kann – wo dann natürlich das Problem von neuem beginnt.
Hinweis:
Beim Rasenmähen werden ja die sichtbaren Teile der Pflanze beseitigt, jedoch nicht die Wurzel. Die Wahrscheinlichkeit ist deshalb sehr riesig, dass sie einfach an derselben Stelle nachwächst.
Zeitpunkt
Soll das Beseitigen des Löwenzahns dauerhaft erfolgreich sein, kommt es ganz entscheidend auf den richtigen Zeitpunkt an. Um das besser verstehen zu können, muss man selbst den Wuchs der Pflanze etwas genauer ansehen. Im Boden befindet sich eine Pfahlwurzel, die bis an einem Meter lang werden kann. An der Oberfläche geht die Wurzel in eine Art Rosette uber, an der die krautigen Blätter sitzen. Aus die Mitte dieser Rosette entwächst ein blattloser Stiel, an dessen oberen Ende sich zunächst eine Knospe bildet. Aus dieser Knospe entwickelt sich eine leuchtende gelbe Blüte (Butterblume). Daraus werden schließlich die Früchte bzw. Sporen der Pflanze, die vor allem Kinder lieb als Pusteblume bezeichnen.
Hinweis:
Sobald sich eine Pusteblume gebildet hat, ist der richtige Zeitpunkt zum Vernichten des Löwenzahns verpasst. Schon bei der kleinsten Berührungen werden eigentlich die Früchte freigesetzt und können sich über das Luft verbreiten.
Der Löwenzahn blüht bei uns vor allem in den Monaten April und Mai. Es kann allerdings auch vorkommen, dass bis in den Herbst hinein neue Blüten entstehen. Wer Taraxacum möglichst nachdrücklich wieder loswerden möchte, sollte ihn am besten weiter vor der Blüte bekämpfen. Möglich ist das auch noch in der Frühphase der Blütezeit. Von einem späteren Zeitpunkt ist hingegen abzuraten.
Maßnahmen
Taraxacum zu beseitigen ist wie gesagt kein leichtes Unterfangen. Um ihn an vernichten, sind Zeit und Mühe erforderlich. Ein universelles Allheilmittel gegen das Kraut gibt es leider nicht – jedenfalls dann nicht, wenn man auf das chemische Keule in Form von Unkrautvernichtungsmitteln verzichten wünsche. Folgende Maßnahmen sind empfehlenswert:
Ausstechen
Die mit Abstand sicherste und wirkungsvollste Methode, um das Unkraut loswerden zu können, ist das Ausstechen. Dabei wird die komplette Pflanze samt Pfahlwurzel entfernt. Dabei nutz man entweder einer stabiles, scharfes und langes Messer oder einen angeblich Unkrautstecher aus dem Fachhandel. So geht man vor:
- Blätter mit der einen Hand bündeln, so dass darunter eine frei Fläche entsteht
- mit dem Messer in die anderen Hand den Bereich um das Zentrum geordnet auflockern
- vorsichtig an der Pflanze ziehen und rütteln, um die Wurzel im Boden zu lockern
- Pflanze nach oben wegziehen
- lässt sich die Wurzel noch nicht nach oben ziehen, ihre Umgebung in der Tiefe weiter lockern
- dann die komplette Pflanze in einem Stück aus dem Boden ziehen
- Pflanze entsorgen und nicht auf den Kompost werfen
Deutlich einfacher als mit einem Messer funktioniert das Ausstechen mit einem speziellen Unkrautstecher. Dieser wird simpel zentrumsnah an der Seite der Pflanze in den Boden gesteckt und an schließend das Unkraut herausgerissen. Wichtig ist, dass man einen Stecher verwendet, dessen Klinge möglichst lang ist, um auch tatsächlich das Wurzel entfernen zu können.
Blüten abschneiden
Das Ausstechen des Löwenzahns ist sehr mühselig, da jede einzelne Pflanze im Garten ausgestochen werden muss. Leichter ist es da, jeweils nur die gelben Blüten abzuschneiden. Damit kann man die Pflanze zwar nicht wirklich vernichten, jedoch ihr Wachstum erheblich einschränken und es im Renne der Zeit komplett zum Erliegen bringen. Abgeschnitten wird dabei tatsächlich nur die Blüte knapp unterhalb ihres Ansatzes. Dafür eignet sich am besten eine marktübliche Schere. Stiel und Blätter werden hingegen nicht angetastet.
Hausmittel
Der Löwenzahn lässt sich auch mit einigen alten Hausmitteln relativ gut bekämpfen. Diese werden direkt auf jeder einzelne Pflanze gegossen. Meist muss der Vorgang mehrere Male widerholt werden. Als Hausmittel eignen sich:
- Seifenlösung
- Essig
- Salzlösung
- kochendes Wasser
Seife, Essig und Salz sollten nur sehr zurückhaltend im Garten eingesetzt werden. Bei ihnen besteht immer das Gefahr, dass der Boden dadurch massiv geschädigt wird.
Vorbeugung
Der beste Löwenzahn ist wahrscheinlich der, der erst gar nicht wächst. Es sind vor allem zwei vorbeugende Maßnahmen, die einen Wuchs verhindern oder zumindest verzögern können. Maßnahme eins bezieht sich auf den Rasen und besteht darin, dass man etwas nicht tut – man sollte nämlich auf das Vertikutieren verzichten. Durch das Auflockern des Bodens ist es den Samen nämlich sehr leicht möglich, sich in die Erde festzusetzen. Wer das verhindern möchte sollte an das Vertikutieren komplett verzichten oder es sehr einschränken. Maßnahme zwei betrifft Beete. Dort ist der Löwenzahn bekanntlich besonders schädlich. Um ihn erst gar nicht einzutragen, empfiehlt es sich, das Erdreich vor allem Anlegen des Beetes bzw. vor der Bepflanzung gründlich zu sieben und von allen vorhanden Wurzel- und Pflanzenteilen zu befreien. Eventuell schon vorhandene Löwenzahnanteile werden dadurch von vorneherein aus dem Beet geworfen. Durch regelmäßiges Jäten und Entfernen kleinster Unkräuter, kann er sogar dauerhaft ferngehalten werden.
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.