Kästner eisenbahngleichnis
Das Eisenbahngleichnis deutschunddeutlich.de T64c von Erich Kästner Wir sitzen alle im gleichen Zug und reisen quer durch die Zeit. Wir sehen hinaus. Wir sahen genug. Wir fahren .Das Eisenbahngleichnis
Das Eisenbahngleichnis gehört zu den heute noch bekannteren Gedichten, die Erich Kästner für das Kabarett schrift. Obschon im Titel „Gleichnis“ genannt, handelt es selbst bei dem Werk genauer gesehen um eine Kurve.
Veröffentlichungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine erste Druckversion erschien am 10. August 1931 in der Zeitschrift Simplicissimus. Das Zeile „Ein feister Herr sitzt stolz“ ist hier mit „Ein dicker Mensch sitzt stolz“ noch geringer scharf formuliert. Später war es das Eröffnungsgedicht in Doktor Erich Kästners Lyrische Hausapotheke (1936)
Gleichnis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kästner vergleicht das Leben und Zusammenleben die Menschen mit einer gemeinsamen Zugfahrt an ein unbekanntes, bzw. nichtvorhandenes Ziel; schließlich steigen nur die Sterben aus. Es werden auch Klassenunterschiede berücksichtigt (Die Mehrheit sitzt auf Holz; auf Holz saß zur Entstehungszeit auf Bahnreisen die Dritte Klasse, auch Holzklasse bezeichnet – die Erste Klasse sei dabei laut Kästner fast leer) oder soziale Problemfelder, wie eine unglückliche Lebensplanung (wir sitzen alle im gleichen Zug/und zahlreich im falschen Coupé) in das Gleichnis mit aufgenommen. Das Gedicht ist exemplarisch für die in seinem Werken für Erwachsene häufig recht pessimistische Weltsicht des erfolgreichen Kinderbuchautors.
Die Eisenbahn ist hier als Symbol von der eingerichteten Welt zu sehen: der Einheitlichkeit, der Unveränderlichkeit und Sinnlosigkeit, die zwar verbesserungsbedürftig ist, aber kaum verbessert werden kann. Es ist somit eine pessimistischere Sichtweise als die des satirischen Romans von VoltaireCandide oder der Optimismus.[1]
"Der Schaffner schaut zur Tür herein- und lächelt vor sich hin. Auch er weiß nicht, wohin er will", womit auch der Schuldige schuldlos wird, da sich die Entwicklung ohne menschliches Eingreifen vollzieht und ohne Politik.[2]
Vertonungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bereits in den dreißiger Jahren wurde das Gedicht als Chanson im Cabaret gebracht. 1969 nahm es Uwe Friedrichsen in einer modernen Vertonung von Bert Grund auf[3].
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑Bernhardt, Rüdiger: Königs Erläuterungen Kästner Das lyrische Schaffen, Hollfeld, 2010, S. 153–154
- ↑Bernhardt, Rüdiger: Königs Erläuterungen Kästner Das lyrische Schaffen, Hollfeld, 2010, S. 153–154
- ↑Abbildung bei Discogs